Sowohl der Begriff ‚Hybride‘ als auch ‚F1‘ (erste Filial- oder Nachkommengeneration) kommen aus der Vererbungslehre und gehen auf den Begründer der Gentechnik Gregor Mendel(Wiki) zurück. Eine Tomate F1 Hybride ist die aus einer Kreuzung zwei genetisch unterschiedlicher, reinerbiger, speziell und separat gezüchteter Elternlinien, auch Inzuchtlinien genannt, hervorgegangene erste Generation oder Tochtergeneration.
Was sind F1-Hybride genau? – Dabei handelt es sich um Züchtungen, die die positiven Eigenschaften beider Elternlinien in sich vereinen. Das kann eine besondere Wuchsform oder Farbe, eine gleichmäßige Fruchtung, einheitliche Pflanzen oder eine außerordentliche Resistenz gegenüber Krankheiten sein. Welches Erbgut sich letztendlich durchsetzt ist jedoch nicht vorhersehbar. Das Saatgut aus diesen Kreuzungen wird im Handel als F1 Hybrid-Saatgut angeboten.
Die genetischen Eigenschaften der jeweiligen Kreuzungspartner treten bei den Nachkommen in unterschiedlichen Variationen auf. Das führt dazu, dass F1-Generationen sehr oft widerstandsfähiger und vitaler sind als beide Elterngenerationen, was als sogenannter Heterosiseffekt(Wiki) bezeichnet wird. Dieser Effekt tritt allerdings nur in der Ersten, also der F1-Gegeration auf und geht schon in der nächsten, der F2-Generation wieder verloren. Im Gegensatz dazu geben samenfeste bzw. reinerbige Sorten ihre Eigenschaften eins zu eins an die Nachkommen weiter.
Zwei bekannte F1 Hybriden unter den Tomaten sind die Sorten ‚Harzfeuer F1 und ‚Fantasio F1. Beide sollen besonders widerstandsfähig gegenüber Kraut- und Braunfäule sein.
Vor- und Nachteile von F1 Hybriden beim Tomatenanbau
Der größte Vorteil der Tomate F1 Hybride besteht darin, dass sich aus diesen Kreuzungen Sortenmerkmale züchten lassen, die mit herkömmlichen Züchtungen nur sehr schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Diese positiven Eigenschaften wie vitalere, gleichzeitig keimende und blühende Pflanzen sowie größere, einheitliche Früchte, versprechen reiche Erträge.
So kann beispielsweise die Kreuzung einer Tomatensorte mit großen, wenig aromatischen Früchten und einer mit kleinen, süßen und besonders fruchtigen Tomaten, eine Sorte mit großen Früchten und intensiven, fruchtigem Aroma hervorbringen. Das wiederum macht F1 Hybriden vor allem für den gewerblichen Anbau interessant, da sich solche Tomaten wesentlich besser vermarkten lassen.
Der Geschmack bleibt dabei sehr oft auf der Strecke. Und das ist nicht der einzige Nachteil solcher F1 Hybriden. Das Erbgut dieser Pflanzen ist in der Regel äußerst instabil, was sich spätestens dann bemerkbar macht, wenn man Saatgut von F1 Hybriden für den eigenen Anbau nutzen möchte.
Samen von Tomaten F1 – Hybriden – Pflanzen aus eigenem Anbau
Pflanzen von gekauften F1 Hybridsamen wachsen und entwickeln sich in der Regel ganz normal. Anders sieht es aus, wenn man von diesen Pflanzen Saatgut entnehmen und zur Anzucht neuer Pflanzen nutzen möchte, denn eine Nachzucht ist in diesem Falle nicht empfehlenswert.
Aufgrund der Instabilität und fehlenden Sortenechtheit spalten sich in der sogenannten F2-Generation die positiven Eigenschaften komplett auf bzw. gehen verloren. Die daraus hervorgehenden Pflanzen und Früchte weisen wieder völlig andere Merkmale auf, wie eine andere Farbe oder eine andere Form.Teilweise weisen sie wieder die Eigenschaften der ursprünglichen Sorte, sprich der Großelternsorte auf. Dabei können unerwünschte und eigentlich weggezüchtete Eigenschaften dieser Vorfahren bei einem Teil der Nachkommen wieder auftreten.
Überdies brechen die Erträge meist drastisch ein und die Keimfähigkeit lässt nach. Dementsprechend ist derartiges Saatgut für eine Folgeanzucht weniger gut geeignet, vorausgesetzt man möchte wieder Pflanzen mit genau denselben Merkmalen haben.
Hybridsaatgut nicht für jeden empfehlenswert
Bei der Tomate F1 Hybride geht es in der Regel darum, Saatgut zu züchten, das höhere Erträge mit größeren und besseren Früchten hervorbringt. Mit Gentechnik haben diese Hybriden rein gar nichts zu tun und sie sind auch keineswegs schädlich oder giftig. Es gibt viele F1 Tomatensorten auch als Bio-Saatgut zu kaufen.
Wer ausschließlich Tomate F1 Hybriden anbauen möchte, ist allerdings gezwungen, Jahr für Jahr neues Saatgut zu kaufen, was deutlich teurer ist als herkömmliches Saatgut. Der hohe Preis ist die Folge einer oft jahrelangen Züchtung und Entwicklung, die dem vorausgegangen ist. Die Sorten, die der jeweilige Züchter für die Produktion des Saatgutes verwendet, bleiben meist ein gut gehütetes Geheimnis.
Möchte man Samen aus eigener Zucht verwenden, ist es sinnvoll auf sortenechte und alte Sorten zurückzugreifen. Die sind nicht nur aus Kostengründen attraktiver, denn auch hier lassen sich gute Erträge erzielen. In diesem Falle sollte man darauf achten, dass die Tomatenpflanzen bzw. deren Blüten nicht von anderen Sorten befruchtet werden. Hobbygärtner, die gerne mit den unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Sorten experimentieren, für die bieten Hybridsamen ein breites Betätigungsfeld.
Beispiele für die Tomate F1 – Hybride
Tomatensamen von F1 - Hybriden | Kurzbeschreibung | mehr Info's |
Tomate Harzfeuer F1* | Ein Klassiker unter den F1-Sorten. Rote, sehr pflegeleichte und krankheitsresistente Rispentomate. | zur Sorte |
Tomate Pepe F1* | Mini Rispentomate mit bis zu 50 kleinen süßen Früchten pro Rispe. | zur Sorte |
Tomate Sungold F1* | Kleine gelbe, süßliche Früchte zum Naschen oder für Salatgerichte. | zur Sorte |
Tomate Beefmaster* | Riesen Fleischtomate mit bis zu 1 Kilo Schweren Früchten. Krankheitsresistente Sorte. | zur Sorte |
Tomate Aurea F1* | Ochsenherztomate mit wundervollen, gefurchten Früchten. | zur Sorte |
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